An den Schulen Südtirols ist er zu einem festen Begriff geworden: der Gabriel-Grüner-Schülerpreis, ausgeschrieben und finanziert von der Pädagogischen Abteilung der Autonomen Provinz Südtirol. Prämiert wird seit 2015 eine Reportage in Wort und Bild, die Schülerinnen und Schüler der elften Klassen aus der italienischen Provinz recherchiert und verfasst haben. Das Siegerteam erhält 1000 Euro und darf ein Praktikum beim ff-Magazin in Bozen sowie in der stern-Redaktion in Hamburg absolvieren. In beiden Magazinen haben Gewinnerinnen und Gewinner des Schülerpreises bereits mehrere Artikel veröffentlicht.
Bevor die Schüler und Schülerinnen losziehen, um ihre Reportage für den Preis zu recherchieren, durchlaufen sie mehrere Workshops. Uschi Entenmann und Uli Reinhardt von Zeitenspiegel Reportagen unterrichten jedes Jahr von Oktober bis Februar gemeinsam mit Georg Mair, Chefredakteur des Südtiroler Wochenmagazins ff, wie man Menschen anspricht, wie man Vertrauen gewinnt und rechtfertigt, wie man Quellen prüft und eine Geschichte szenisch aufbaut.
An Ideen der jungen Teams ist kein Mangel. Ob sie einem Fahrradkurier durch Bozen folgen, einen Notarzt begleiten oder einen Clown beobachten, der krebskranke Kinder im Krankenhaus zum Lachen bringt – sie erhalten Einblicke in alltägliche Ereignisse, die sie mithilfe des Gelernten anschaulich und lebendig rüberbringen.
Der Preis wird im Gedenken an den Journalisten Gabriel Grüner verliehen, der sich für den journalistischen Nachwuchs einsetzte. Als Reporter im Auslandsressort des stern wurde er 1999 im Kosovo erschossen. Der Preis wird jedes Jahr in Mals im Vinschgau, Südtirol, verliehen, dem Geburtsort Gabriel Grüners.
