Text: Gerd Elendt, Fotos: Stefan Enders, stern
Die Kokerei faucht und spuckt. Fette Wolken bleiben in der Dieselstraße hängen. „Strichweise Regen“ hat der Rundfunk angekündigt. Es stinkt nach nassem Koks an diesem Morgen in Duisburgs Norden. „Hier kann man das Ruhrgebiet noch schmecken!“, sagt Eduard Storm. Er parkt seinen mintgrünen Opel Corsa vor der türkischen Teestube. Früher verkaufte dort ein deutscher Metzger Schwein und Rind. Früher, das war, als auch kleine Leute im Ruhrgebiet noch richtiges Geld verdienten. Ede Storm holt seine schwarze Aktentasche mit den gefürchteten „Giftblättern“ aus dem Kofferraum: „Vollstreckungsauftrag“ steht oben auf den Formularen, und unten prangt der Adler der Bundesfinanzverwaltung.