Text: Peter Hummel, Fotos: Nikos Economopoulos, Weltbild
Sie ist 62 Meter lang, 1,80 Meter hoch, aus Beton gegossen: In der tschechischen Stadt Ústí nad Labem haben die Behörden eine Mauer gebaut. Sie steht zwischen 150 Roma und elf Einheimischen. Eine Lärmschutzwand soll sie sein. In Wahrheit aber ist sie ein Symbol: dafür, dass Menschen nicht miteinander leben können, nicht miteinander sprechen wollen, sich nicht akzeptieren. Natürlich, so sagen die Verantwortlichen in der nordböhmischen Stadt, sei dies keine richtige Mauer. Nicht so wie die, die Deutschland bis vor zehn Jahren spaltete. Jeder kann sie umgehen, sogar Türen hat sie. Trotzdem durchschneidet sie mehr als nur ein Wohnviertel. Eine Reportage über die Gefühle der Menschen rechts und links der Mauer.