Die Menschen von Kosloduj. Text: Brigitte Hürlimann, Fotos: Peter Dammann, Die Straße hat als eine ganz normale, holprige, bulgarische Landstraße mit vielen Löchern begonnen, doch ab dem ersten polizeilichen Kontrollpunkt wird sie plötzlich zum Sperrgebiet. Wer als Autofahrer nicht einen Ausweis gegen die Windschutzscheibe halten kann, wer nicht in einem der vielen, betriebseigenen Busse sitzt, der kommt hier nicht weiter. Die uniformierten Männer, die an der Straße Wache schieben, gehören zu einer Eliteeinheit, zu den bestausgebildeten, bestausgerüsteten Polizisten des Landes. Wir befinden uns im Norden Bulgariens, an der Donau, wenige Meter von der Grenze zu Rumänien entfernt, wir sind in der Gegend von Kosloduj, der Stadt des atomaren Ruhms. Hinter diesem ersten Checkpoint stehen sechs Atomreaktoren, die ältesten zwei werden nächstens 30 Jahre alt: sowjetische Bauart der ersten Generation.

2001 | Die Menschen von Kosloduj

Text: Brigitte Hürlimann, Fotos: Peter Dammann

Erschienen in der taz am 11.01.2003

Das osteuropäische Land Bulgarien will in die EU. Und soll dafür vier seiner sechs Atomreaktoren abschalten. Den Bulgaren leuchtet das nicht ein.

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