Text: Bernhard Borgeest, Fotos: Franz Killmeyer, Focus 17/2003
In Höhlen und Hütten auf dem Berg Athos ringen orthodoxe Eremiten mit dem Satan. Die Polizei soll die radikalen Einsiedler vertreiben.
Text: Bernhard Borgeest, Fotos: Franz Killmeyer, Focus 17/2003
In Höhlen und Hütten auf dem Berg Athos ringen orthodoxe Eremiten mit dem Satan. Die Polizei soll die radikalen Einsiedler vertreiben.
Text: Petra Reski, Fotos: Paolo Pellegrin, Geo 2/2002
Schöne Natur hier, sagt die alte Frau, die neben dem Schutthaufen steht. Und wenn man die Häuser ignoriert, die man gebrandschatzt hat, wenn man sich die pockennarbigen Mauerreste, die verkohlten Fundamente und das Get ready Tschetnik! auf den Trümmern wegdenkt, wenn man es schafft, von den zerschossenen Apfelbäumen, den faustgroßen Einschusslöchern in der Kirche und von der unter Granatsplittern zerborstenen Linde auf dem Kirchhof abzusehen, dann muss man ihr zustimmen.
Text: Maik Brandenburg, Fotos: Andrew Testa, »mare« 35/2002
So sieht sie aus, die Steppe: weithin Gras, begrenzt von Bäumen im Spalier – eine hölzerne Garde, die Äste erhoben zum Habacht: bis hierher und nicht weiter! Doch dann wieder Gras, wieder Bäume, Gras, Bäume. Ein Tümpel vielleicht noch, ein Teich, ein See. Dazu der Wind, der hier nicht einfach nur weht. Der säuselt oder rumpelt, der zischt oder pfeift, der raunt, grollt, wirbelt oder streichelt. »Er lüftelt«, sagen sie auch. Steppenwind.
Text: Volker Handloik, Fotos: Jodi Bieber, mare 30/2002
Ayatollah Khomeini erklärte die Strände des Irans zum Sperrgebiet. Baden verboten! Jetzt kehren Lust und Leben an das Ufer des Kaspischen Meeres zurück.
Text: Hanspeter Bundi, Fotos: Geert van Kesteren, Geo 8/2002
In einer Mappe verwahrt Mohammed Belarabi die Bilder eines Lebens, das er gelebt hätte, wenn der Krieg nicht gewesen wäre. Es sind Fotos von Hochzeiten und Geburtstagen, von Freunden und Verwandten, die er kaum noch erkennt, und von seiner Frau, die ohne ihn älter wird. Die meisten Aufnahmen zeigen seine Tochter. Sie war ein Baby, als Belarabi, damals Korporal der marokkanischen Armee, von sahrauischen Rebellen aus seinem gepanzerten Raketenwerfer gezerrt und in ein Kriegsgefangenenlager der Sahraui gebracht wurde. Das war 1979. Seither hat er seine Familie nicht mehr gesehen.
Text: Volker Handloik, Fotos: Alex Webb, mare 31/2002
Klawdia Fomina hat ihr ganzes Leben auf der größten Bohrinsel der Welt gearbeitet. Der Öl pumpende Koloss im Kaspischen Meer, der ganz Aserbaidschan fest im Griff hat, ließ die Ingenieurin nicht mehr los.
Text: Stefan Krücken, Fotos: Monika Bender, Max 17/2002
In der Fußgängerzone von Kaiserslautern hat er Elvis gesehen. Elvis schien noch dicker zu sein als damals in Las Vegas. Er trägt jetzt Brille und einen grauen Bart, aber an diesem Lächeln, das nur der King lächeln kann, hat er ihn erkannt. Ein anderes Mal entdeckte er Elvis während eines Auftritts im Publikum. Seither beobachtet Lothar Elsässer genau, vor wem er singt.
Text: Wolfgang Michal, Fotos: Andri Pol, Merian 3/2002
Das Kölner Erzbistum ist reich. So reich, dass selbst der Papst vor Neid erblasst. Aber Geld interessiert uns nicht. Uns interessieren die Wunder, die hier passieren.
Text: Beate Lakotta, Fotos: Ben Behnke, Der Spiegel 3/2002
In Deutschlands modernster Unfallklinik in Berlin-Marzahn kämpfen Ärzte um das Leben von Brandopfern. Nach vielen Unfällen oder Selbstmordversuchen sind die Verletzungen so schwer, dass die Mediziner sich fragen, ob sie die Patienten lieber sterben lassen sollten.
Text: Sabine Riedel, Fotos: Jordis Antonia Schlösser, Neue Zürcher Zeitung 213/2002
Sonntags kommen die Fremden und bestaunen das Nichts. Sie kommen aus den Städten, wo die Sonntage noch unerträglicher sind als die Werktage, sie kommen aus Mönchengladbach, aus Aachen, sie kommen von jenseits der nahen Grenze, aus Holland, kommen im Familienwagen, in klimatisierten Bussen. Sie laufen über den rissigen Lehmboden, vorbei an Pumpstationen, die Lärmfanfare der nahen Autobahn wischt über das Land. Dann stehen sie, mit blassen Stadtbeinen, zwischen Kamille und Kletten, am Rande des Nichts. Hier am Niederrhein kommt die Landschaft ohne Extravaganzen aus, ist flach wie ein ausgerollter Hefeteig. Die einzige Erhebung weit und breit – eine Abraumhalde; sie liegt zwischen Kartoffel- und Rübenfeldern wie ein wütender Meteorit. In einem gigantischen Loch, etwa zwanzig Quadratkilometer lang und breit, arbeitet in einer Tiefe von zweihundert Metern Tag und Nacht ein Schaufelradbagger, von dem es heißt, er sei der größte der Welt.